Ein Interview mit Frau Klimstein

Frau Klimstein, warum sind Sie Lehrerin geworden?

Das ist eine Frage, die man oft gestellt bekommt, wenn man auf dem Weg ist Lehrerin zu werden. Und es ist auch wichtig, sich diese Frage immer wieder selbst zu stellen, um sein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Ich persönlich finde es schön, wenn ich anderen etwas erklären kann und das Gefühl habe, dass die Schüler an Aufgaben wachsen. Ganz früh schon wollte ich Lehrerin sein und deswegen freue ich mich heute sagen zu können, dass ich Lehrerin bin.

Sie unterrichten Mathe und Deutsch. Waren diese Fächer dann auch schon immer Ihre Lieblingsfächer oder hat sich diese Wahl erst mit der Zeit ergeben?

Als Kind mochte ich ehrlich gesagt Schule schon sehr gerne und hatte mehrere Fächer, die mir besonders gefallen haben. Mathe war von Anfang an sehr spannend für mich. In der fünften Klasse und in der Oberstufe hatte ich einen Lehrer, der mich so beeindruckt hat, dass für mich klar war, dass ich Mathelehrerin werden will. Bei meinem zweiten Fach habe ich zwischen Deutsch und Latein entscheiden müssen. Letztendlich ist es dann Deutsch geworden. Obwohl die beiden Fächer wahrscheinlich nicht die Lieblingsfächer von jedem Schüler sind (lacht).

Wo waren Sie eigentlich Referendarin und wie war Ihre Zeit als Referendarin?

Für mich ging es im Referendariat quer durch Bayern. Ich fand die Zeit ziemlich spannend, weil es immer unterschiedliche Orte und Städte waren, an denen ich tätig war. Natürlich war das auch anstrengend, aber ich habe unglaublich viel gelernt und mich am Ende auf die Herausforderungen, die noch kommen werden, gefreut.

Sie sind noch nicht so lange Lehrerin. Gibt es etwas, auf das Sie sich jetzt in der Zukunft freuen?

Leider hat Corona meinen Start ein bisschen beeinflusst, ich konnte nur zwei Wochen regulär unterrichten, dann kam schon die Schulschließung. Ich freue mich vor allem darauf, wenn alles wieder ein wenig normaler wird und wir alle mehr am Schulleben teilnehmen können. Und ich hoffe, dass ich dann die Schüler auch mal außerhalb des Klassenzimmers kennenlernen kann, zum Beispiel auf Wandertagen oder beim Schulfest.

Als Schüler hat man öfters Lieblingslehrer. Haben Sie als Lehrerin auch Lieblingsschüler?

Ich nehme mir immer vor alle Schüler gleich zu behandeln, und ich finde, dass fast alle Schüler sehr respektvoll und höflich sind. Deshalb möchte ich das auch so den Schülern vorleben, so richtige Lieblingsschüler hat man eigentlich nicht, ich zumindest nicht.

Frau Klimstein

Sie sagen, dass es wichtig für Sie ist, immer höflich und respektvoll zu sein. Finden Sie, dass es eine Eigenschaft gibt, die jeder Lehrer haben sollte?

Es ist wichtig, ein offenes Ohr für die Schüler zu haben und das, was jeder Schüler sagt, wahrzunehmen. Ich bin davon überzeugt, dass Zuhören das Zusammenleben einfacher macht und ein wichtiger Grundbaustein für gutes Zusammenleben ist – und auch ein Zeichen von Höflichkeit und Geduld.

Das Oberthema unserer Schülerzeitung ist Grenzen. Wie würden Sie Grenzen für sich definieren?

Grenzen ist ein unfassbar großer Begriff, deswegen glaube ich, dass man ihn schwer definieren kann. Grenzen können meiner Meinung nach negativ oder auch positiv sein und wirken.

Das ist einer der Gründe, weshalb wir das Thema als Oberthema gewählt haben. Ein Aspekt von Grenzen ist zum Beispiel Ausgrenzung. Wie reagieren Sie darauf, wenn Sie das Gefühl haben, dass ein Schüler ausgegrenzt wird?

Das ist auf jeden Fall ein Punkt, auf den man als Lehrer achten muss. Man muss meiner Meinung nach dafür einen gewissen Blick entwickeln, und sich bewusst sein, dass es vorkommen kann. Mir ist es wichtig, dass jeder Schüler quasi mit jedem anderen Schüler arbeiten kann, das sollte immer und für jeden möglich sein. Wenn man das Gefühl hat, dass jemand ausgegrenzt wird, muss man sofort das Gespräch suchen und eventuell weitere Personen ins Boot holen. Außerdem ist es wichtig, ein gutes Beispiel für die Schüler zu sein, um so Ausgrenzung zu verhindern.

Als letzte Frage würde ich gerne wissen, welchen Tipp Sie Ihrem jüngeren Selbst geben würden?

(lacht) Da gibt es wahrscheinlich vieles, was ich sagen könnte. Ein Tipp: immer nach vorne schauen und optimistisch bleiben. Man sollte auch nie vergessen, an seine Träume zu glauben, und man sollte versuchen sie zu erreichen. Ich zum Beispiel konnte ja auch meinen Traum verwirklichen – Lehrerin zu werden.

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  • Klimstein_Bild-2: privat
Avatar Caspar Lohmann

Author: Caspar Lohmann