Ein Interview mit Frau Pausinger

Frau Pausinger, warum sind Sie Lehrerin geworden?

Das stand für mich eigentlich schon relativ früh fest (lacht). Früher wollte ich zwar auch mal Stewardess werden, weil mich die Welt interessiert hat. Aber vielleicht bin ich genau deswegen Geografielehrerin geworden. Eine Lehrerin hatte schon früher zu mir gesagt, dass ich später einmal Sportlehrerin werden muss. Und das bin ich heute.

Was finden Sie an Ihren beiden Fächern so schön, also Geo und Sport?

An Sport gefällt mir vor allem der Bewegungsaspekt. Ich freue mich darüber, dass viele jetzt in der Coronazeit bemerkt haben, wie gut ihnen Bewegung tut. Ich merke einfach, dass es einen frei macht und man nach der Bewegung oft besser gelaunt ist. Früher haben mich ferne Länder besonders interessiert, deswegen bin ich auf Geografie gekommen. Insgesamt bin ich mit meiner Wahl sehr zufrieden.

Sie haben vor einiger Zeit ihr Studium gemacht. Wann sind Sie eigentlich Lehrerin geworden?

Angefangen habe ich in Ottobrunn 1989, kurz davor war ich noch in Südafrika und habe mich von da aus beworben (lacht). Also habe ich noch das alte Gymnasium mitbekommen, danach die Zeit in HöSi und den heutigen Neubau, also alles mögliche.

Gab es irgendetwas, was Sie schon immer toll am GO fanden?

Was mir eigentlich schon immer gefallen hat ist, dass man am GO, wenn man etwas Bestimmtes machen möchte, diese Aktivitäten irgendwie möglich machen und umsetzen kann. In meinem Fall war das der erste Triathlon, bei dem ich mich so richtig austoben konnte.

Also haben Sie den Steinseetriathlon entwickelt?

Ja, genau, ich habe damals eine passende Region gesucht und bin so auf den Steinsee gekommen. Ursprünglich war der Triathlon nur für den Leistungskurs Sport gedacht, den ich unterrichtet habe. Am Ende waren aber alle total begeistert und es wurde gefragt, ob man den Triathlon nicht für die ganze Schule anbieten kann. Ich habe damals ein bisschen überlegen und recherchieren müssen, ob ich das alles organisatorisch und versicherungsmäßig schaffen kann, habe mich dann aber auf das Abenteuer eingelassen. Zum Glück lief es meistens ziemlich gut, und es gab nur manchmal kleine Unfälle.

Frau Pausinger

Sie hören nach diesem Jahr auf mit ihrem Job als Lehrerin. Gibt es etwas, auf das Sie gerne zurückblicken oder das Sie vermissen werden?

Natürlich, ich werde viele Begegnungen mit Klassen und Schülern vermissen. Es gibt auch Dinge, die ich nicht vermissen werde. Was sicherlich nicht einfach sein wird, ist eine klare Struktur im Alltag zu finden, und es wird wahrscheinlich eine Herausforderung, sich erst einmal umzustellen. Aber ich freue mich trotzdem auf diesen neuen Lebensabschnitt.

Auf was freuen Sie sich denn am meisten in der Zukunft?

Ich freue mich vor allem darauf, Herrin meiner eigenen Zeiteinteilung zu sein. Ich werde auch bestimmt mehr outdoormäßig unterwegs sein. Ich habe ja Kinder und Enkelkinder und ich freue mich darauf, mehr Zeit mit ihnen verbringen zu können.

Zurzeit ist durch Corona alles eingeschränkt. Haben Sie trotzdem ein Hobby, das Sie zurzeit machen können?

Ehrlich gesagt kann ich mein Hobby immer noch gut ausführen, ich bin sehr gerne draußen unterwegs. Ich gehe jetzt eigentlich jedes Wochenende joggen oder spazieren. Ansonsten lese ich noch oder höre zum Einschlafen Hörbücher (lacht).

Das Thema unserer Schülerzeitung dieses Jahr ist Grenzen. Wie würden Sie denn Grenzen definieren?

Grenzen ist für mich irgendwie ein Fass ohne Boden. Es gibt so viele verschiedene Arten von Grenzen, wie zum Beispiel persönliche Grenzen, Aushaltungsgrenzen, Grenzen dessen, was man erreichen will oder nicht erreicht. Das Thema ist meiner Meinung nach grenzenlos (lacht).

Das ist auf jeden Fall sehr schön gesagt. Sie sind ja sehr aktiv, haben Sie schon mal ihre persönlichen Grenzen durchbrochen, also sind Sie schon mal zum Beispiel Skydiven gegangen?

Nein, ich glaube, dafür bin ich zu feige. Ich bin aber früher Ultramarathons (Marathons sind 42 km lang, Ultramarathons können oft viel weiter sein, einer der populärsten erstreckt sich über 100 km) gelaufen, was mir viel Spaß gemacht hat. Meine größte Herausforderung war, als ich zwei Comrades, also Läufe in Südafrika, gemacht habe. Ich war damals sehr überrascht, wie gut das gelaufen ist. Das war damals echt eine schöne Stimmung.

Als letzte Frage würde ich noch gerne wissen, welchen Tipp Sie Ihrem jüngeren Selbst geben würden?

Ich denke, ich habe viele Fehler in meinem Leben gemacht. Wichtig finde ich, aus seinen Fehlern zu lernen und zu seinen Fehlern zu stehen.

Bildquellen

  • Pausinger_Bild-1: privat
Avatar Caspar Lohmann

Author: Caspar Lohmann