Ist neu wirklich gut? – Ein Kommentar

Neues kaufen ist heutzutage wahrscheinlich das Einfachste, das man tun kann. Man kann alles, was man braucht, höchstwahrscheinlich im nächsten Einkaufsladen kaufen, aus Plastik, in schlechter Qualität, massenproduziert. Quantität über Qualität, so geht es heutzutage viel zu oft.

Die Idee, etwas neu zu kaufen, nur weil es es zu kaufen gibt, nur weil es günstiger ist als sonst, ist jung. Jung, schädlich, und mir unverständlich. Handarbeit kann so einfach sein, so viel Spaß machen, aber darum geht es ja nicht. Es geht um Geld, und ob das immer so gut ist, frage ich mich.

Geld, Geld, Geld, das ist alles, was man heutzutage braucht, um eine gewisse Macht zu haben. Tauschhandel gibt es ja schon immer, aber wessen Idee war es, Geld und Macht gleichzustellen?

Es geht um Geld. Deshalb find ich die moderne Idee von „neu“ bescheuert. Die Ideologie hinter „neu“ ist je neuer, desto besser, was komplett hirnverbrannt ist. „Neu“ heißt, dass das Produkt schnell produziert wurde, dass es produziert wurde, nicht um den Konsumierenden zu nutzen, sondern um schnelles Geld mit günstigen, ausgenutzten Arbeitern und auf Kosten von Leuten zu machen, die die Auswirkung dieser Produkte auf die Welt nicht erkennen. Oder auf Kosten von Leuten, die dies wissen, aber nicht anders können.

Das Problem ist, gute Qualität ist teuer. Und aus gutem Grund. Gute Materialen sind teuer. Fair bezahlte Mitarbeiter sind teuer. Aber einmal gute Materialien sind günstiger als zehnmal schlechte, neue, fertige Produkte. Arbeit kostet Zeit, und Zeit ist rar. Zeit ist Geld.

Wir haben keine Zeit und wir haben kein Geld, also was tun wir? Nichts. Wir können nur zuschauen, wie die Reichen von den Armen profitieren, wie sie reicher werden, und doch nichts tun, das die Welt besser machen könnte. Weil sie gierig sind. Nichts kann man tun außer kleinen Dingen, wobei vieles Kleines auch irgendwann groß wird.

Also Fair-Trade statt weniger bezahlen. Bio statt Plastik. Recyclen statt wegwerfen. Second-Hand statt Neu. Es muss nicht schwer sein. Es muss wirklich nicht schwer sein.

Also Fair-Trade statt weniger bezahlen. Bio statt Plastik. Recyclen statt wegwerfen. Second-Hand statt Neu. Es muss nicht schwer sein. Es muss wirklich nicht schwer sein.

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  • london-sky-old-new: https://pixabay.com/photos/london-heaven-old-new-contrast-2928864/. | CC BY 4.0 International
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Author: Annelie Ibscher